Laufen die einfachste Arte Sport zu betreiben. Du brauchst nur ein Paar Sportschuhe, eine Sporthose und ein Sportshirt, und du kannst direkt vor deiner Haustüre losstarten.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Wettrennen mit unserem Vater, als wir Kinder vom Erdgeschoss in den 4. Stock zu unserer Wohnung liefen und dabei die Titelmusik von Knight Rider trällerten. Als wir dann in unser Haus zogen nach Puchberg, lief ich oft aus Langeweile rund um unseren angrenzenden Wald, 3-4 mal über Stock und Stein, Wald und Wiesen. Danach war ich immer richtig stolz auf mich, und vor allem wenn meine Eltern erstaunt waren, wie viele Runden ich geschafft hatte, schwoll mir die Brust noch mehr an. Damals in Turnschuhen mit Klettverschluss - ich habe diese immer überkreuzt, weil ich der Meinung war, ich hätte mehr Halt und wäre dann schneller. Dies waren die Anfänge für die Leidenschaft des Laufens.
Nach der Volksschule war für mich klar ich will in die Sporthauptschule und natürlich Zweig Leichtathletik. Dafür sprachen 2 Gründe:
- Natürlich meine Affinität zum Laufsport.
- Weil ich womöglich eine der steifsten Hüften im Universum habe und daher für Boden oder Geräteturnen mehr als nicht geeignet bin.
Hier bekam ich auch meine ersten richten Laufschuhe, weiße Nike Air Pegasus mit orangem swoosh, an diesen Moment werde ich mich ewig erinnern, das war Weihnachten und Ostern zusammen. In der Schule war ich nicht einer der erfolgreichen Läufer, die auch mit zu den Meisterschaften fahren durften, aber es hat mich geprägt, sodass ich seit damals nicht mehr aufgehört habe zu laufen. Natürlich manchmal mehr, manchmal weniger, dass kennt jeder, aber aufgehört habe ich nie.
Als ich mit Mitte 20 die „wilden“ Jahre, die jeder haben sollte, hinter mir gelassen hatte, bin ich durch meinen Cousin zum Laufen bei diversen Ortsläufen, Bergläufen, Indoorruns, Nightruns usw. gekommen. Wir haben nichts ausgelassen und uns überall angemeldet, selbst beim legendären Katrinberglauf waren wir dabei, wir wussten nicht was auf uns zukommt, haben die Strecke vorher nicht gesehen, aber das war uns egal. Es ging mir nicht um Erfolge - so gut war ich nicht um ganz vorne mit zu laufen. Besser werden und dabei immer Spaß zu haben war mein Antrieb.
Irgendwann habe ich mir dann ein Rennrad gekauft und dachte ich probiere "dieses Triathlon" mal, guter Radfahrer, passionierter Läufer und geprüfter Allroundschwimmer - das sollte schon passen. Durch Konsequenz und Trainingspläne wurde ich immer besser, vor allem am Rad und beim Laufen, das Schwimmen sollte eh nicht besser werden, denn die Gefahr bestand, dass ich meine Allroundschwimmer Lizenz aufgeben hätte müssen. In dieser Zeit brach ich auch zum ersten Mal die 4min-Pace-Schallmauer, was ein richtig großer Moment für mich war. Und ich bemerkte, was mit Training und knallharten Intervallen möglich ist.
Nach 8 Jahren war dann Schluss damit, und ich hing den Neo und das Rad an den Nagel, die Laufschuhe jedoch nicht. Beim Wings for Life Run 2015, für welchen ich damals einen Startplatz gewonnen habe, bin ich am Start zufällig einer alten Schulfreundin begegnet. Sie war mit Ihrem Freund da, den ich schon vom Sehen und beim Namen kannte. Aus dieser zufälligen Begegnung wurde eine richtige gute Freundschaft. Schnell war für mich klar:
Laufen macht nicht nur schlank, schnell und attraktiv,
Laufen verbindet auch Menschen.
Und die Menschen, die dir das Leben gibt, bringen dich auf neue Wege. In meinem Fall, weg von der Straße und rein in die Trails. Wo das Laufen nicht so geradlinig abläuft, wo auch mal ein Blick
für die Natur, die Wälder und die Berge bleibt. Das ist auch das, was für mich immer bleibt, die Eindrücke von den lässigen Bergab-Trails, die Aussicht ganz oben und die Glückseligkeit laufen zu
können.